Dienstag, 17. Juni 2014


Bevor ein Musiker spielt oder übt, stimmt er sein Instrument.
Ansonsten hätte er, wenn trotz großer Anstrengung alles falsch klingt, ganz schnell keine Lust mehr am Üben. Statt Anerkennung gäb’s Aufforderung: „Jetzt streng dich doch endlich mal an!“, „Du musst einfach noch besser und mehr üben!“, „Konzentrier dich mal!“
Frust und Unlust bis zur Verweigerung wären die Folge.


So ähnlich ergeht es Lernenden mit einem „missgestimmten Gehirn“ und so kann man sich auch die Auswirkung von Lernblockaden vorstellen.

Das Gehirn, unser Denk-Instrument, funktioniert besser, wenn wir es vor Gebrauch “stimmen”. Denn Kinder in Lernnot brauchen schnelle Hilfe, damit aus Lernproblemen nicht auch noch psychische und soziale Probleme entstehen.

Für Evolutionspädagogen ist z.B. mangelnde Konzentration kein festgelegter Zustand. Sondern es wird ganz wertfrei genauer hingeschaut: Was macht das Kind, wenn es sich nicht konzentrieren kann? àWird es unruhig, zappelig? Zieht es sich zurück? Weicht es der Aufgabenstellung aus? Will es alles ausdiskutieren? Macht es nur Blödsinn?

Ein Beispiel aus der Evo-Praxis: Ein „zappelig sein“ bedeutet, dass es im Moment nicht möglich ist die Energie fürs „Loslegen und Lösen der Aufgabe“ zu verwenden. Stattdessen versucht der Körper diese überschießende Energie loszuwerden und gerät unkontrolliert in Bewegung bis hin zu Kraftausbrüchen. Wie ein Krokodil, das nicht mehr Lauern kann, sondern nur noch wild um sich beißt. Doch so klappt es nicht mit der Beute!
Evolutionspädagogen können diese Zeichen lesen und sofort entgegenwirken. Der Körper erspürt über gezielte, bewegungsorientierte Evoübungen,  wie sich hier bei dem Beispiel mit dem Krokodil die Bandbreite zwischen Stillhalten und Loslegen anfühlt und kann dies dann im Alltag auch wieder situationsgerecht abrufen. Lernen und auch nötige Unterstützung wie z.B. Nachhilfe, Ergotherapie laufen viel entspannter und erfolgreicher.
 
Das Gehirn wird durch die Evolutionspädagogik wieder „gestimmt“ und ins Gleichgewicht gebracht.